20.09.2017

Klinikum Bad Salzungen Gesundheitsforum

„Die periphere Arterielle Verschlusskrankheit – im Volksmund: Schaufensterkrankheit“

Ort:
Klinikum Bad Salzungen
Lindigallee 3
36433 Bad Salzungen

Uhrzeit:
16.00 – 18.00 Uhr, Gesundheitsmesse im Foyer
18.00 Uhr, Vorträge in der Cafeteria

Gefätag

 

„Die periphere Arterielle Verschlusskrankheit und ihre Folgen“

Jörg Seifert
Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II

„Verengte und erweiterte Gefäße – Behandlungsmöglichkeiten in der interventionellen Radiologie!“

Dr. med. Armand Daliri
Chefarzt des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie

 “Wenn nichts anderes mehr hilft … – der operative Eingriff durch den Gefäßchirurgen”

Dipl.-Med. Thomas Schaefer
Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie

 

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Unter der Schaufensterkrankheit leiden ca. 3 – 10 % der Bevölkerung, wobei die Prävalenz der über 70Jähringen zwischen 10 und 20% liegt. Diese hohen Zahlen sollten ein Alarmsignal für jeden sein, zumal die Folgen einer unbehandelten paVk fatal sein können und im Endstadium bis hin zur Amputation reichen.

Die paVk ist in den meisten Fällen eine Folgeerkrankung der Arterienverkalkung (Arteriosklerose) in den Beinen. Mit zunehmendem Lebensalter, eventueller Vorbelastung und ungesunder Lebensführung verlieren die Gefäße ihre Elastizität. Zusätzlich verengen sie sich durch Ablagerungen von Fett-, Kalk- und Eiweißbestandteilen. Diese Gefäßverkalkung führt zu Verengungen in den Arterien, zu sogenannten Stenosen, die Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Anfangs treten bei den Betroffenen noch keine Beschwerden auf, während bereits im Stadium 2 Schmerzen beim Gehen zu verspüren sind („Muskelkater“ in den Waden). Die Ursache liegt darin, dass das Gewebe bereits nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden kann. Schenkt man diesen Symptomen keine Beachtung und unterzieht man sich keiner professionellen Therapie, werden die Schmerzen dann später auch in Ruhe auftreten, es kann dann zum Absterben des Gewebes (Nekrosen) führen. Wenn Wunden dann nicht mehr heilen, kann oftmals nur noch eine Amputation helfen, um eine Blutvergiftung mit Todesfolge zu vermeiden. All das muss nicht sein, wenn man sich rechtzeitig in professionelle Behandlung begibt. Anfangs kann die Durchblutung durch Medikamentengabe verbessert werden. Ist die Durchblutungsstörung bereits vorgeschritten, hilft oftmals nur noch ein interventioneller oder operativer Eingriff. Ziel ist das Aufdehnen des verengten Gefäßes mittels Katheter. Meist werden Stents implantiert, um einen erneuten Verschluss zu vermeiden. Eine weitere Methode ist das Ausschälen des Gefäßes, um es wieder durchlässig zu machen. Teilweise müssen auch Bypässe gelegt werden, um den Blutfluss umzuleiten. Die Wahl der Methode hängt in der Regel vom Ausmaß der Erkrankung und/oder dem Vorliegen weiterer Begleiterkrankungen ab.

Wichtig ist vor allen Dingen, dass bei Vorliegen einer Gefäßverengung in den Beinarterien auch weitere Begleitfolgen ausgeschlossen bzw. betrachtet werden. So liegt oftmals bei einer Verengung der Beingefäße auch eine Verengung anderer Gefäßabschnitte vor, die es zu untersuchen gilt. Der Herzinfarkt entsteht häufig durch eine Stenose im Herzen. Der Schlaganfall kann durch eine Carotisstenose (Verengung der Hauptschlagader) hervorgerufen werden. Deshalb sollten Gefäßverengungen jeglicher Art als Alarmsignal betrachtet werden und eine umfassende Untersuchung weiterer Gefäßabschnitte erfolgen, um schwerwiegende zusätzliche Erkrankungen zu vermeiden.

Um Gefäßerkrankungen von vorherein auszuweichen, sollte man als erstes die Risikofaktoren ausschalten. Hierzu gehören der Nikotinkonsum, eine ungesunde Ernährung und der Bewegungsmangel. Sie können also gut vorbeugen, indem Sie auf das Rauchen verzichten, sich viel bewegen (Gehen ist Leben!) und sich gesund mit viel Gemüse, Obst, Fisch, Vollkornprodukten (Mediterraner Kost) und wenig Fleisch und anderen tierischen Fetten ernähren.

Zum Gesundheitsforum werden Sie über Symptome, moderne Diagnose- und Therapiemaßnahmen  sowie die Möglichkeiten der Prävention aufgeklärt. Für Ihre ganz persönlichen Fragen stehen Ihnen die Referenten selbstverständlich zu Verfügung. Wir freuen uns, Sie zu unserem Forum begrüßen zu können.