Angioplastie (PTA)

Angioplastie bedeutet "Gefässformung". Die heute übliche Ballon-Angioplastie ist ein Verfahren, mit dem arterielle Einengungen und Verschlüsse minimal-invasiv erweitert werden können. In örtlicher Betäubung wird über eine Punktion der Arterie ein Ballonkatheter unter radiographischer Sicht in das Ziel geführt und dort "aufgeblasen". Die arterielle Punktion wird anschließend entweder zugedrückt oder mit modernen Systemen verschlossen.

Die Angioplastie kann mit praktisch allen anderen endovaskulären Therapieverfahren, wie z.B. Stents, Laser oder modernen hydromechanischen Thrombektomieverfahren kombiniert werden.

Carotis-Stent

Einengungen der hirnversorgenden Halsschlagadern können Durchblutungsstörungen des Gehirns verursachen und zu einem Schlaganfall führen. Solche Carotis-Stenosen sollten behandelt werden, bevor nicht widerherstellbare Schäden entstehen. In den meisten Fällen ist eine Operation (Ausschälplastik) erforderlich. Alternativ kommt auch eine minimal-invasive Aufdehnung und das Einsetzen einer inneren Gefäßwandstütze (Carotis-Stent) in Frage. Dabei wird die Engstelle mittels Ballonkatheter gedehnt und durch einen Stent offengehalten. Die geringe Komplikationsrate, dieses Verfahrens, das seit ca. sieben Jahren angewendet wird, ist der operativen Therapie gleichwertig. Insgesamt kann die Methode für viele Patienten als vertrauenswürdige Behandlungsmöglichkeit ohne Operation gewertet werden.

Chemoembolisation (TACE)

Die Chemoembolisation ist eine örtlich begrenzte Chemotherapie mit enormer lokaler Wirkungssteigerung. Dabei wird ein zellwachstumshemmendes Medikament (Zytostatikum) unmittelbar in das Versorgungssystem eines Tumors injiziert. Ziel ist es, das Tumorgewebe möglichst hoch dosiert zu behandeln und die Nebenwirkungen des Medikaments gering zu halten. Das Verfahren wird in erster Linie bei primären und sekundären Lebertumoren eingesetzt. In der Regel sind mehrere Sitzungen zur vollständigen Behandlung und gelegentlich eine Kombination mit der Radiofrequenzablation erforderlich.

Die Chemoembolisation und die Radiofrequenzablation sind sehr effektive Verfahren und können bei verschiedenen Krebserkrankungen und zur Behandlung von Metastasen verschiedener innerer Organe eingesetzt werden. Auch Kombinationsbehandlungen sind an unserem Institut möglich.

Facettenblockade und Infiltration des Iliosakrakgelenkes (ISG)

Die kleinen Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) wie auch der Gelenkspalt zwischen Kreuzbein und Beckenknochen (Iliosakralgelenk) können bei resultierender Schmerzsymptomatik unter computertomographischer oder röntgenologischer Kontrolle zielgenau medikamentös behandelt werden. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie wird dazu mit einer dünnen Spezialkanüle ein Langzeitlokalanästhetikum zusammen mit einem entzündungshemmenden Medikament in die Gelenke gespritzt, wodurch die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt wird. Die Beschwerdelinderung hält - je nach Befund – teilweise bis zu sechs Monaten oder länger an. Das Verfahren kann wiederholt werden und ggf. durch eine Thermokoagulation ersetzt werden.

Periradikuläre Therapie (PRT)

Bei der PRT werden an der Wirbelsäule die gereizten Nervenwurzeln mit ihrer näheren Umgebung behandelt. Mit Hilfe der Echtzeit-Computertomographie (Fluoro-CT) werden entzündungshemmende und analgetische Medikamente extrem zielgenau verabreicht. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie werden entzündliche Veränderungen des Nervs so beseitigt und die Schmerzen gelindert. Die PRT kann nach vier bis sechs Wochen wiederholt werden.

Perkutane Vertebroplastie

Bei der neu entwickelten perkutanen Vertrebroplastie wird dünnflüssiger, langsam aushärtender Knochenzement in einen erkrankten oder gebrochenen Wirbelkörper gespritzt. Dieser auch ambulant durchführbare Eingriff wird in enger Kooperation mit der Klinik für Unfallchirurgie insbesondere bei Osteoporose und Tumor-Patienten eingesetzt. Er führt zu einer umgehenden Stabilisierung des betroffenen Wirbels und Schmerzen werden deutlich gelindert. Bereits nach zehn Minuten hat der Zement seine dauerhafte Festigkeit angenommen und nach einer kurzen Überwachungszeit von 4-6 Sunden kann der Patient in der Regel nach Hause entlassen werden.

Radiofrequenzablation (RFA)

Falls Metastasen aufgrund ihrer Ausdehnung und Lage nicht operativ zu entfernen sind, können die Tochtergeschwülste in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für innere Medizin ggf. durch eine Radiofrequenzablation zerstört werden. Die lokale Hitzeentwicklung kann so exakt dosiert werden, dass das umgebende Restgewebe weitgehend geschont wird. In lokaler Betäubung oder Vollnarkose wir unter radiologischer Kontrolle (CT oder Sonographie) eine Sonde in die Leber eingebracht und dort exakt im Zentrum der Tumorabsiedelung platziert. Ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt über die Sonde im Tumorgewebe eine Temperatur bis 1.200°C. Nach der Behandlung ist in der Regel nur eine kurze stationäre Beobachtung notwendig.

Stent-Grafts

Ein Stent-Graft ist eine spezielle Gefäßprothese. Die schlauchförmige, mit Kunststoff überzogene Metallgitterkonstruktion lässt sich zusammengefaltet minimal invasiv einbringen und dehnt sich im Gefäß aus. Sie ermöglicht es, in bestimmten Fällen ein Aortenaneurysma ohne chirurgische Eröffnung der Bauchhöhle zu beseitigen. Die Gefäßprothese wird in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Gefäßchirurgie durch eine oder beide Leistenarterie(n) eingeführt, unter Röntgenkontrolle bis in die Hauptschlagader vorgeschoben und hier so verankert, dass ein Aneurysma ausgeschaltet wird. Das Blut fließt dann nur noch durch den Stent-Graft und nicht mehr durch das Aneurysma.

Thermokoagulation

Wenn mindestens zwei Facettenblockaden erfolgreich waren, aber nur kurze Zeit anhielten, kann eine Verödung der Gelenkkapsel in Betracht gezogen werden. Der Eingriff gleicht dem der Facettenblockade. An Stelle der Injektion von Medikamenten wird jedoch die Gelenkkapsel über eine feine Kanüle mit schwach dosiertem Wechselstrom verödet. Die Thermokoagulation sorgt in der Regel für eine über Monate oder Jahre anhaltende Schmerzfreiheit.