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Bei verschiedenen Erkrankungen bieten Ihnen das Institut für interventionelle und diagnostische Radiologie spezielle, langjährig erprobte, schonende Therapieverfahren an.

Aortenaneurysma

Ein Aneurysma ist eine sackförmige Erweiterung eines Blutgefäßes aufgrund einer krankhaften Schwäche der Gefäßwand. Am häufigsten betroffen ist die Bauchschlagader in ihrem unteren Abschnitt. Aneurysmen können über lange Zeit unentdeckt bleiben, da sie anfangs keine Beschwerden verursachen. Im Laufe der Zeit können sie aber wachsen, in ihnen können sich Blutgerinnsel bilden (Auslöser für Embolien) und schließlich kann das Blutgefäß platzen, was lebensgefährlich ist.
Nicht jedes Aneurysma muss unbedingt sofort behandelt werden; Größe, Form und Lage im betroffenen Blutgefäss entscheiden unter anderem über die weitere Behandlung. Ist eine Behandlung notwendig, so kommt in enger Kooperation mit der Klinik für Gefäßchirurgie neben der offenen Bauchoperation in bestimmten Fällen auch die minimal-invasive Implantation eines Stent-Grafts in Betracht.

Lebermetastasen

Lebermetastasen sind Geschwulstzellen, die aus einem Tumor (z.B. Darm, Brust, Lunge, etc) über die Blut oder Lymphgefäße in die Leber gelangen und sich dort vermehren. Meist führen diese Tochtergeschwülste erst spät zu Beschwerden: Schmerzen im rechten Oberbauch, Gelbsucht, wenn sie auf wichtige Strukturen oder die Gallenwege drücken.
Die exakteste Diagnose ist heute mit der Magnetresonanztomographie oder der Computertomographie möglich, doch auch die Ultraschalluntersuchung kommt zum Einsatz. Die Behandlung und die Prognose sind unter anderem abhängig von Zahl und Ausdehnung der Metastasen, vom Primärtumor und dem Allgemeinzustand des Patienten. Als therapeutische Maßnahme aus dem Bereich der Radiologie kommen die Behandlung mittels Radiofrequenzablation und/oder Chemoembolisation in Betracht. Die Behandlung erfolgt in enger Kooperation mit der Klinik für Innere Medizin.

Osteoporose

Osteoporose ist eine Stoffwechselkrankheit des Skeletts, in deren Folge sich die Knochenmasse vermindert und die Knochenfestigkeit abnimmt. Jede vierte Frau über 50 leidet darunter, doch viele wissen nicht einmal, dass sie betroffen sind. Vor allem an den Wirbelkörpern der Brust- und Lendenwirbelsäule kommt es zu Brüchen und bleibenden körperlichen Folgen: Größenverlust, Rundrücken ("Witwenbuckel") und eine Verringerung des Abstandes zwischen Rippenbögen und Beckenkamm. Nach Wirbelfrakturen haben die Patienten zum Teil chronische quälende Schmerzen und Beschwerden. Medikamentös ist eine gewisse Stabilisierung der Wirbelkörper möglich, doch der jährliche Zuwachs im Mineralsalzgehalt beträgt bestenfalls wenige Prozent (bei teils mehr als 30% Kalksalz-Verlust).
In enger Kooperation mit der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie bietet sich die perkutane Vertebroplastie oder Kyphoplastie an: In einem auch ambulant durchführbarem Eingriff unter radiographischer Kontrolle wird flüssiger, langsam aushärtender Knochenzement in den Wirbelkörper gefüllt. Dies führt zu einer umgehenden Stabilisierung des geschädigten Wirbels und die Schmerzen werden gebessert oder verschwinden vollständig.

Knochenmetastasen

Knochenmetastasen entstehen durch Krebszellen, die sich von ihrem Ursprungsgewebe getrennt und sich über den Blutkreislauf im Knochen angesiedelt haben. Durch das fortschreitende Wachstum dieser Metastasen wird die umgebende Knochensubstanz zunehmend zerstört. Bei Befall der Wirbelsäule besteht zudem die Gefahr, dass durch den Zusammenbruch von Wirbelkörpern Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen auftreten. In diesem Fall ermöglicht die perkutane Vertebroplastie/Osteoplastie eine sofortige Stabilisierung des Knochens. Therapieziel ist die Schmerzreduktion, Funktionswiederherstellung bzw. der Funktionserhalt und damit eine Verbesserung der Lebensqualität. Die Osteoplastie kann die tumorspezifische Therapie hier nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen.

Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen sind häufig die Folge von Verschleißerscheinungen im Bereich der Wirbelsäule. Sie entstehen durch das Einklemmen oder die Überdehnung eines Nervs bzw. der umgebenden Bänder. Die Ursache können unter anderem Arthrosen der kleinen Wirbelgelenke, Bandscheibenvorwölbungen oder –vorfälle sowie ein zu enger Spinalkanal sein.
Für Rücken- und Nackenschmerzen, die sich mit Krankengymnastik, Medikamenten oder Injektionen nicht erfolgreich behandeln lassen, bietet das Institut für Radiologie in enger Zusammenarbeit mit der Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesie spezielle Behandlungsverfahren an. Sie lassen sich nur mit Hilfe moderner bildgebender Techniken, wie z.B. der CT-Fluoroskopie durchführen: die periradikuläre Therapie (PRT) als gezielte Behandlung der Nervenwurzeln, die Facettenblockade als Behandlung der kleinen Wirbelgelenke oder die Thermokoagulation der Gelenkfacetten.

Schlaganfall

Unter dem Oberbegriff Schlaganfall werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die die Blutversorgung des Gehirns stören. Mit der Zerstörung von Hirngewebe verursachen sie weitgehend gleiche Symptome. Ursache kann eine Mangeldurchblutung (sog. ischämischer Hirninfarkt) oder eine Blutung innerhalb des Gehirns sein.
In enger Kooperation mit dem Fachbereich für Neurologie setzen wir bei Schlaganfallpatienten gezielte bildgebende Diagnostik ein, um die Durchblutungsstörungen des Gehirns aufzuzeigen: die Computertomographie, die CT-Angiographie , die Magnetresonanztomographie und die MR-Angiographie . Als invasives Untersuchungsverfahren der hirnversorgenden Arterien und Venen steht in besonderen Fällen auch die Digitale Subtraktionsangiographie (DSA) zur Verfügung. Wenn die Mangeldurchblutung durch eine eingeengte Halsschlagader droht, so kommt in enger Kooperation mit den Kliniken für Gefäßchirurgie und Neurologie alternativ zur offenen Operation auch das Einsetzen einer inneren Gefäßstütze, eines sog. Carotis-Stent in Betracht.